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BMF: Umfassende Amtshilfe im Bereich Steuern vom Einkommen

Tax News - 10. Dez. 2024 | 2 Minuten Lesezeit

Das Bundesministerium für Finanzen (BMF) hat für das Jahr 2025 die Information „Umfassende Amtshilfe im Bereich Steuern vom Einkommen“ veröffentlicht und damit eine Liste jener Länder, mit denen ab 1. Jänner 2025 eine „umfassende Amtshilfe” besteht.

Das österreichische Steuerrecht setzt bei bestimmten Besteuerungsgegenständen das Vorliegen einer sog. „umfassenden Amtshilfe“ voraus. Ein länderübergreifender Informationsaustausch ist insb bei der Nachversteuerung von Auslandsverlusten (§ 2 Abs 8 EStG), der Spendenbegünstigung (§ 4a Abs 4 EStG) oder der Befreiung von Beteiligungserträgen (§ 10 Abs 1 Z 6 KStG) vorgesehen und hierzu erforderlich.

 

Umfassende Amtshilfe

Eine umfassenden Amtshilfe wird vom BMF im Sinne eines „großen“ Informationsaustausches gesehen, welcher damit das Ausmaß der für eine bloß bilaterale Abkommensanwendung erforderlichen Informationen überschreitet. Als hierfür maßgebliche Rechtsgrundlagen kommen derzeit die RL 2011/16/EU, das multilaterale Amtshilfeabkommen, DBA-Auskunftsklauseln bzw Abkommen über den Informationsaustausch (Tax Information Exchange Agreements – TIEA) in Betracht.

Zur Klarstellung der Frage, gegenüber welchen Staaten oder Territorien Rechtsbeziehungen über eine „umfassende“ Amtshilfe bestehen, wurde am 9. Dezember 2024 nachstehende Staatenliste veröffentlicht:

Umfassende Amtshilfe im Bereich Steuern vom Einkommen (1. Jänner 2025)

Demnach besteht mit folgenden Staaten und Territorien mit Stand 1. Jänner 2025 eine „umfassende“ Amtshilfe:

Ägypten, Albanien, Algerien, Andorra, Anguilla, Antigua und Barbuda, Argentinien, Armenien, Aruba, Aserbaidschan, Australien, Bahamas, Bahrain, Barbados, Belarus*, Belgien, Belize, Benin, Bermuda, Bosnien-Herzegowina, Botsuana, Brasilien, Britische Jungferninseln, Brunei, Bulgarien, Burkina Faso, Chile, China (Volksrepublik), Cook Inseln, Costa Rica, Curaçao, Dänemark, Deutschland, Dominica, Dominikanische Republik, Ecuador, El Salvador, Estland, Eswatini, Färöer-Inseln, Finnland, Frankreich, Georgien, Ghana, Gibraltar, Grenada, Griechenland, Großbritannien, Grönland, Guatemala, Guernsey, Hongkong, Indien, Indonesien, Irland, Island, Isle of Man, Israel, Italien, Jamaika, Japan, Jersey, Jordanien, Kaimaninseln, Kamerun, Kanada, Kap Verde, Kasachstan, Katar, Kenia, Kolumbien, Korea (Republik), Kosovo, Kroatien, Kuwait, Lettland, Libanon, Liberia, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Macao, Malaysia, Malediven, Malta, Marokko, Marshall Inseln, Mauretanien, Mauritius, Mexiko, Moldau, Monaco, Mongolei, Montenegro, Montserrat, Namibia, Nauru, Neuseeland, Niederlande, Nigeria, Niue, Nordmazedonien, Norwegen, Oman, Pakistan, Panama, Papua-Neuguinea, Paraguay, Peru, Philippinen, Polen, Portugal, Ruanda, Rumänien, Russland*, Samoa, San Marino, Saudi-Arabien, Schweden, Schweiz, Senegal, Serbien, Seychellen, Singapur, Sint Maarten, Slowakische Republik, Slowenien, Spanien, St. Kitts und Nevis, St. Lucia, St. Vincent und die Grenadinen, Südafrika, Tadschikistan, Taiwan (Chinesisches Taipei), Thailand, Tschechische Republik, Tunesien, Türkei, Turkmenistan, Turks- und Caicosinseln, Uganda, Ukraine, Ungarn, Uruguay, Vanuatu, Venezuela, Vereinigte Arabische Emirate, Vereinigte Staaten von Amerika, Vietnam und Zypern.

Anders als in der zuletzt mit 6. Dezember 2023 vom BMF veröffentlichten Länderliste sind nun auch Benin, Burkina Faso und Papua-Neuguinea als Länder mit umfassender Amtshilfe genannt. In der Liste noch enthalten – aber gesondert gekennzeichnet (*) – sind die Staaten Belarus und Russland; mit beiden Staaten tauscht Österreich seit März 2022 keine Informationen aus.